Vasile Leondar
„Kunst zu erklären ist ein gefährliches Unternehmen, oft gemischt mit Subjektivität, der Eigenheit der Auffassung des Einzelnen. Gefühle, die ein Kunstwerk hervorrufen, mit Worten auszudrücken, ist eine Aufgabe, die man nicht oberflächlich angehen kann und bei der man einen Vergleich mit anderen Werken unterlassen sollte“, sind die Worte von Vasile Leondar.
Der Künstler, geboren 1957 in Rumänien, hat in seinem Lande zu Zeiten der kommunistischen Diktatur einen schweren künstlerischen Schaffensweg. Er studiert plastische Kunst in Iasi am O. Bancila Lyzeum und unterbricht bald sein Studium.
„Ich habe immer gemalt, um mich zu entfalten, um meine Gefühle frei auszudrücken, um zu leben und zu überleben“, sagt er. Die Persönlichkeit von Vasile Leondar setzt sich in der Fülle ihrer Vielseitigkeit sehr früh durch. Um sich völlig frei entfalten zu können, unterwirft er sich nie einer bestimmten künstlerischen Richtung. Abstrakte Werke wechseln sich mit figurativen ab, oder beide verschmelzen ineinander und zeigen so oft eine Verbindung mit der Wirklichkeit. Durch sein angeborenes Talent und seine Selbstsicherheit fällt es ihm schwer, sich allgemein üblichen Normen zu unterwerfen, und er ist auch niemand, der sich schnell Sichtweisen seiner Mitmenschen anschließt, ganz gleich, ob diese ideologische oder künstlerische Themen betreffen. Durch seine starke Persönlichkeit, durch Ausdauer und Hartnäckigkeit, hat er nie Zeiten des Zweifels gekannt. „Jedes Bild ist für mich eine neue künstlerische Herausforderung, die mir ermöglicht, meinen eigenen Stil weiter zu entfalten.“
Eine schwerfällige Bürokratie, administrative Hindernisse und Materialmangel tragen wesentlich zu seinem wichtigsten Entschluss bei. 1992 verlässt er Rumänien und lässt sich in Belgien nieder.
Die Ausdrucksfähigkeit und die Geschmeidigkeit seiner Bilder, die weichen und doch intensiven Farben sowie die Kraft seines Pinselstrichs bezeugen die neue innere Zufriedenheit des Künstlers.